Aus dem Lateinischen übersetzt steht der Begriff Tinnitus für "Klingeln". Das Geräusch, das man im Ohr wahrnimmt, wird von Betroffenen aber auch als Summen oder Rauschen beschrieben. Je nach Schweregrad kann er länger und durchgehend andauern, oder nach kurzer Zeit wieder abklingen. Die Beeinträchtigung im Alltag der Betroffenen kann so weit reichen, dass sie als Folge eine psychische Erkrankung entwickeln.
In den allermeisten Fällen hören nur die Betroffenen selbst die Töne, die sich nicht mittels spezieller externer Untersuchungen feststellen lassen. Man spricht hier jeweils von einem subjektiven und objektiven Tinnitus.
Die Ursachen des Tinnitus können vielfältig sein. Es gibt viele Theorien darüber, wie die Ohrengeräusche zustande kommen, vieles ist bis dato jedoch unklar.
Andere mögliche Ursachen sind:
chronische Mittelohrentzündung
Probleme mit dem Kiefermuskel oder -gelenk
Menière-Krankheit
Verstopfung des Gehörgangs
Hörsturz
Taucherkrankheit
Bluthochdruck
sehr niedriger Blutdruck
Diabetes
Halswirbelsäulenprobleme
etc.
Bei der Anamnese wird der Tinnitus grundsätzlich in vier verschiedene Schweregrade eingeteilt:
Grad 1: Der Tinnitus verursacht bei der betroffenen Person kaum Störgeräusche und ist gut kompensiert.
Grad 2: Im Alltag kaum hörbar, tritt der Tinnitus bei Stille in Erscheinung und wird vor allem in stressigen und belastenden Situationen als störend empfunden.
Grad 3: Die Symptome des Tinnitus sind eine anhaltende Belastung im Alltag und Berufsleben der Betroffenen und verursachen Probleme in verschiedenen Bereichen. Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie ein Gefühl von Hilflosigkeit und Resignation sind unter anderem die Folge.
Grad 4: Die Belastungen durch den Tinnitus sind so massiv und einschneidend, dass die Lebensqualität massiv beeinträchtigt ist. Betroffene entwickeln Ängste und Depressionen, die es ihnen massiv erschweren, am sozialen und beruflichen Leben teilzunehmen.
Bis zu einer Dauer von drei Monaten sprechen Mediziner von einem akuten Tinnitus. Bleiben die Symptome dann über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen, so geht der Tinnitus in eine chronische Form über. Vorab lässt sich nicht genau vorhersagen, wie der Verlauf ist.
Behandlung des Tinnitus
Grundsätzlich sollte der Tinnitus so früh wie möglich behandelt werden, um einen chronischen Verlauf zu verhindern. Idealerweise sollte zur Behandlung ein Facharzt für Hals-Nasen-Ohren Erkrankungen aufgesucht werden, um gegebenenfalls die geeignete Therapie einzuleiten.
Bei akutem Tinnitus
wartet der Arzt zunächst ein paar Tage ab, ob sich die Beschwerden spontan bessern. Ist das nicht der Fall, wird oftmals eine Behandlung mit Glukokortikoiden eingeleitet, da diese entzündungshemmend und abschwellend wirken oder
der Arzt kann weiter eine ursächliche Therapie wie zum Beispiel eine kieferorthopädische oder physiotherapeutische Behandlung einleiten, sollte der betroffenen Person die Ursache bekannt sein.
Bei chronischem Tinnitus
sollte die Therapie immer individuell geplant werden, da hier oftmals Begleiterscheinungen wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder Depression vorhanden sein können.
Mögliche Behandlungen gegen Tinnitus sind:
Hörgeräte
Implantate
Medikamente
Geräuschtherapie
Kognitive Verhaltenstherapie
Therapie zur Stressbewältigung
etc.
Hierzu ist natürlich anzumerken, dass diese Behandlungsmöglichkeiten nur von einem Facharzt eingeleitet und nicht im Rahmen einer Selbstdiagnose erfolgen sollten.
Falls Sie weitere Tipps und Informationen zu Tinnitus benötigen, kommen Sie gerne zu uns in die Apotheke.